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Ziemlich genau 50 Jahre nach dem Tod seines Vaters steht Ernesto Guevera auf der Plaza de la Revolución in Havanna. Hinter ihm, an der Fassade des Innenministeriums, prangt das berühmte Konterfei von Che Guevara, doch sein Sohn hat dafür kaum einen Blick. Er muss sich um seine Kunden kümmern, zahlungskräftige Touristen, die mit ihm eine Motorradtour durch Kuba gebucht haben – auf mächtigen Harley-Davidsons, importiert aus dem Land des Klassenfeinds.
Guevara junior hat heute äußerlich wenig gemein mit dem “Alten”, wie er ihn nennt. Der Alte war schön, wie sein Sohn in jungen Jahren. Gesegnet mit einem Aussehen, das ihn zu einer der größten Ikonen des 20. Jahrhunderts werden ließ. Zum sexy Comandante, mit Barett, Zigarre und Mähne, zum “vollständigsten Menschen seiner Zeit”, wie Jean-Paul Sartre ihn einmal nannte. Selbst heute, ein halbes Jahrhundert nach seiner Hinrichtung im bolivianischen Dschungel, erliegen Menschen seiner magischen Wirkung.